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Erfahren Sie mehr »Der richtige Krieg
Es ist Nachmittag, und die Kinder kommen von der Schule zurück. Sie haben einen sehr langen Tag in der Schule, es geht meist bis 14.30 und manchmal länger. Sie kommen natürlich sehr müde nach Hause, die Mutter hat das Essen vorbereitet, der Vater ist auch da, und so essen sie heute alle zusammen.
Das älteste der Kinder sagt: „Papa warum gibt es so viele Kriege in dieser Welt, warum müssen so viele Kinder sterben? Warum können sie nicht miteinander so schön spielen und das Leben genießen?“
Der Vater ist irgendwie überrascht von der Frage und antwortet: „Wo hast du das gehört, dass es so viele Kriege gibt?“
„Wir haben heute in der Schule darüber gesprochen. Unser Lehrer hat uns aber gesagt, dass Ägypten in Frieden mit allen Ländern lebt und das bedeutet, dass wir keinen Krieg mehr erleben müssen. Krieg gibt es aber in vielen andern Ländern dieser Erde. Wie kann das sein, dass ein Mensch den anderen umbringt? Wie können die Menschen so böse sein? Wir können das nicht verstehen. Was kann der Grund sein?“
Der Vater hat sich auf die gekochten Auberginen und den ägyptischen Reis mit den Rosinen und Nüssen gefreut. Aber nun kann er das Essen nicht mehr richtig genießen. Denn das ist ein sehr heißes Thema, das der Sohn da angefangen hat.
„Mein lieber Sohn die Geschichte der Menschheit war nie anders. Manchmal haben die Menschen miteinander in Frieden gelebt und das war immer die Blütezeit unserer Geschichte. In anderen Zeiten gab es nur Kriege und die haben manchmal sehr lange gedauert. Immer als der Krieg zu Ende war, haben die Menschen gedacht, es wird jetzt keine Kriege mehr geben. Aber leider gab es dann doch wieder einen Krieg.“
„Warum haben die Menschen dann nichts von der Geschichte gelernt? Warum werden immer wieder Kriege geführt, warum können wir nicht alle miteinander leben? Warum hören die Menschen nicht auf, Kriege zu führen?“
Das Thema wird immer heißer, und der Vater versucht immer wieder, von dem Thema weg zu kommen, er will unbedingt seine Auberginen und den Reis genießen, der Sohn gibt aber keine Ruhe. Warum und wie und wann?
Sie haben gegessen und die Mutter und die anderen Kinder kümmern sich um das Abräumen des Tisches. Der Vater sitzt mit dem Sohn nun in aller Ruhe im Wohnzimmer und sie reden weiter miteinander.
„Mein lieber Sohn, wenn Gott will (in Shaa Allah) hast du vor dir ein sehr schönes langes Leben, mach dir nicht zu viele Gedanken über dieses Thema. Der Mensch lernt leider nie von der Geschichte und hat nie gelernt, aber diesen Fehler müssen wir nicht machen. Der liebe Gott hat uns den Verstand gegeben, damit wir denken können und uns von den Tieren und anderen Geschöpfe Gottes unterscheiden.
Deswegen ist an erster Stelle zu lernen, der Krieg bringt nichts und der Krieg kann nie heilig sein. Wer denkt, dass er einen Krieg gewonnen hat, muss nur auf die Toten und Verletzten schauen, um zu wissen, ob er wirklich siegreich war oder nicht. Lieber Sohn, du kannst niemals deinen Sieg auf Leichen anderer Menschen bauen.
Der Krieg ist schlimm und bringt nur Unordnung in dieser Welt. Es gibt nur einen Krieg den du führen kannst oder sogar führen musst.“
Der Sohn schaut nun seinen Vater mit großen Augen an. Er ist verunsichert und versucht zu verstehen und wartet auf die Erklärung vom Vater.
„Mein lieber Sohn, der Krieg, den du führen musst, ist ein Krieg mit dir selbst. Du musst immer positiv von dir und von den anderen denken. Aber ab und zu kommen uns sehr dumme Gedanken in den Kopf in den verschiedenen Richtungen unseres Lebens und wir wollen das dann einfach machen. Aber hier musst du dann diesen Krieg gegen dich selbst führen, lass dich nicht immer als Gefangener dieser dummen Gedanken fallen. Das ist der richtige Krieg, dass du versuchst, dich selbst zu beherrschen. Wie viele Politiker und Generäle konnten sich nicht beherrschen und haben falsche Entscheidungen getroffen und dafür starben Tausende von Menschen. Dein Gewissen muss immer wach bleiben und es wird dich immer den richtigen Weg führen. Du musst immer dein Gewissen erziehen, dass es dir den richtigen Weg zeigt und nicht den falschen. Der Teufel lässt die Menschen nie alleine und versucht uns immer vom richtigen Weg abzubringen, deswegen höre ihm nicht zu. Komm immer schnell weg von diesen Gedanken und versuch immer auf dem richtigen Weg zu bleiben.“
„Aber wie kann ich mein Gewissen erziehen?“
„Du kannst es mit solchen Gesprächen erziehen. In den Büchern kannst du lesen und lernen, was der liebe Gott uns gesagt hat und von uns verlangt. Einfach immer menschlich mit Anderen umzugehen. Mein lieber Sohn, die Menschen kannst du in drei Kategorien einteilen.
Die Menschen der ersten Gruppe machen viele Fehler und Dummheiten und haben damit kein Problem, ihr Gewissen ist tot. Da spüren sie nichts mehr, das ist natürlich nicht an einem Tag so weit gekommen, sondern im Laufe des Lebens und wenn man nicht darauf achtet, dann stirbt das Gewissen.
Die Menschen der zweiten Gruppe machen Fehler aber spüren nachher sofort, dass es ein Fehler war und versuchen zu bereuen und sich zu entschuldigen und haben sofort ein schlechtes Gewissen und versprechen, dass sie das nicht wieder machen werden. Zu dieser Gruppe gehören die meisten Menschen dieser Erde. Menschen machen Fehler, und das ist unsere Natur. Aber wenn wir einen Fehler machen, dann müssen wir sofort versuchen, es zu verbessern.
Die dritte Gruppe hat ihr Gewissen so erzogen, dass es nicht mehr so weit kommt, dass sie die anderen verletzen. Immer wenn dumme Gedanken kommen, da wirkt sofort das „Antifehler System“ (das Gewissen) und sagt nein, das machst du nicht. Ob es wirklich solche Menschen gibt, die keine Fehler machen, kann ich dir nicht sagen. Ich selber kenne keine, aber es ist schön zu leben mit dem Ziel einer von denen zu werden.
Mein lieber Sohn, ich hoffe, dass du nun etwas Neues gelernt hast und dass du versuchst, ab jetzt zu der dritten Kategorie zu gehören. Ich wünsche es dir und allen Menschen dieser Welt, dass sie mindestens versuchen zu dieser Gruppe zu gehören. Ich wünsche es uns allen, dass es keinen Krieg mehr auf dieser Welt geben wird und ich wünsche es uns allen, das wir miteinander in richtigem Frieden leben können.“
„Dann sag mir mein Vater was ist der richtige Frieden?“
„Das werde ich dir ein anderes Mal erzählen, nun spüre ich die sehr guten Auberginen deiner Mutter nicht nur im Bauch sondern sogar im Kopf und muss unbedingt ins Bett gehen.“
Ziad Anwar