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Der richtige Frieden

Nach einem gemütlichen Abendessen saß der Vater mit der ganzen Familie vor dem Fernseher. Der Vater kann jetzt, nach einem langen Arbeitstag, zur Ruhe kommen. An diesem ruhigen Abend schaut sich der Vater die Nachrichten an und es wird über schreckliche Dinge berichtet –  über Kriege und Konflikte auf der ganzen Erde.

Der Sohn sagt: „Lieber Vater, gibt es denn nichts besseres zum Anschauen? Es ist wirklich schlimm, wie die Regierungen, Politiker und Menschen miteinander umgehen. Warum können sie nicht in Frieden miteinander leben?“

Vater: „Ich habe leider keine genaue Antwort für dich, mein Lieber. Ich kann dir aber positive Beispiele in der Geschichte der Menschheit erzählen. Schau mal: die Ägypter und die Hetiter waren 2000 Jahre lang im Krieg miteinander und am Ende gab es Frieden. Sie haben den ältesten geschriebenen Friedensvertrag und sie haben ihn respektiert.
In der modernen Zeit wurden viele Friedensverträge, insbesondere in Europa abgeschlossen und schau, was seitdem alles geleistet wurde. Es bedeutet, es ist möglich.“

Sohn: „Warum können dann viele andere Staaten den Frieden nicht erreichen?“

Vater: „Der Frieden, mein Sohn, soll eigentlich von unten nach oben kommen und nicht umgekehrt. Die Politiker unterschreiben manchmal miteinander Friedensverträge und denken: „Nun gibt es Ruhe.“ Sie sollten aber eigentlich erst mit den Menschen anfangen und dann, wenn die Völker soweit sind, die Verträge unterschreiben. Der politische Frieden ist nicht der richtige Frieden, solange die Menschen davon nicht überzeugt sind. Es ist leider auch manchmal umgekehrt: Die Völker wollen Frieden, aber die Politiker nicht. Dann geht auch alles schief.“

Sohn: „Was ist denn richtiger Frieden?“

Vater: „Der richtige Frieden, mein Sohn, ist in unseren Herzen. Jeder Mensch muss bei sich selbst anfangen und den Frieden in sich selbst suchen. Das ist eine große Herausforderung. Aber falls du das schaffst, dann hast du dein Leben und das der Anderen gewonnen. Wie kann ich Frieden mit anderen schließen, wenn ich ihn noch nicht mit mir selbst geschlossen habe?“

Sohn : „Und wie kann ich das schaffen??“

Vater: „Den richtigen Frieden kann jeder von uns erreichen. Jeder Mensch hat durch die Religion und Erziehung und manchmal auch durch die Natur und das Leben gelernt, was richtig und was falsch ist. Darüber muss jeder für sich selbst nachdenken und entscheiden. Bin ich auf dem richtigen Weg oder nicht? Du musst versuchen, so oft wie möglich auf dem richtigen Weg zu bleiben. Wenn du ganz nah am richtigen Weg bist, dann bist ganz nahe am richtigen Frieden. Das bedeutet, mein lieber Sohn: Kein Hass und Neid, sondern Liebe und Freude für dich und für die anderen Menschen. Wenn du soweit bist, dann hast du was ganz schönes gewonnen!!!!!!“

Sohn: „Was kann das sein, mein lieber Vater?“

Vater: „Das ist Alsakiena (die innere Ruhe), mein Lieber. Wenn du zufrieden und überzeugt bist, mit dem was du tust, dann bist du innerlich ruhig. Die Menschen, die diese Phase erreicht haben, beginnen ihr Leben mit anderen Augen zu betrachten. Du siehst immer ein Lächeln in ihrem Gesicht. Dieses Lächeln bedeutet, dass sie von innen her zufrieden sind. Wenn sie reden, verletzen sie niemanden und wenn sie jemanden helfen, machen sie keine große Propaganda, wie gut sie sind. Sie helfen gern, damit sie selbst zufrieden sein können. Wenn sie mit anderen Menschen zusammen sind, schenken sie immer positive Energie in jeder Hinsicht. Wenn du mit ihnen redest, berührt dich auch ein Teil dieser innerlichen Ruhe. Dann kommt, mein Lieber, die nächste Steigerung….!!!“

Der Sohn schaute mit ganz großen Augen und fragte: „Noch eine Steigerung??“

Vater: „Wenn du soweit bist, dann bist du dem lieben Gott ganz nahe. Und glaube mir, mein Sohn, das ist in jeder Religion zu erreichen. Wir haben alle einen Gott, den wir verehren. Du bist zwar auf der Erde, aber immer in direkter Verbindung mit dem lieben Gott. Du hast das Gefühl, dass er dich liebt, weil du seine Liebe in der Liebe der Menschen für dich findest. Er schützt dich, wenn dir etwas Schlimmes passiert und er schickt dir viele Helfer. Er segnet dich, dass er dich von bösen und dummen Gedanken fernhält.

Wenn Du soweit bist, dann kommt die Belohnung!!“

Sohn: „Belohnung? Von wem für wen denn?“

Vater: „Lies mal den Vers 62 in der Sure 2 im Koran. Sie lautet: Die Gläubigen, Juden, Christen, Sabäer und diejenigen, die an Gott und den jüngsten Tag glauben und gute Werke verrichten und sich eines guten Lebenswandels befleißigen, haben ihren Lohn bei ihrem Herrn. Sie brauchen keine Angst zu haben und sollen nicht traurig sein.“

Sohn: „Ich verstehe nicht. Warum sollen sie denn Angst haben und wieso werden sie traurig sein?“

Vater: „Unsere Väter haben uns das auch erklärt, mein Sohn. Wenn das irdische Leben eines solchen Menschen langsam zu Ende kommt, dann kommt die erste Berührung für ihn mit dem anderen Leben nach dem Tod. Er sieht den Engel des Todes und weiß in dem Moment, dass sein Leben zu Ende geht. Wenn er ganz viel Angst bekommt, beruhigt ihn der Engel und sagt ihm, dass er keine Angst haben muss.

Wenn dem Menschen bewusst ist, dass sein Leben zu Ende kommt, wird er traurig, weil er alles verlassen muss. Dann sagt der Engel er soll nicht traurig sein und zeigt ihm seine Stelle im Paradies. Der Mensch freut sich wenn er das sieht und lächelt. Mit diesem Lächeln steigt seine Seele in aller Ruhe aus seinem Körper und das Lächeln bleibt in seinem Gesicht. Er ist zufrieden. Er hat mit sich selbst und Anderen in Frieden gelebt. Er verlässt dieses Leben in Frieden und wird in dem Leben nach dem Tod mit Frieden aufgenommen. Das mein Sohn, ist der richtige Frieden.

In der Sure 89, ab Vers 26 heißt es: Oh du ersichtliche Seele, kehre zufrieden und belohnt zu deinem Herrn zurück. Tritt in die Schar meiner Diener ein und tritt in meinen Paradiesgarten ein.

Ich wünsche Dir und allen Menschen auf dieser Welt, dass sie den richtigen Frieden finden und leben können.“

(Geschrieben im Himmel, über den Wolken auf dem Weg nach Kairo am 02.06.2010)

Ziad Anwar

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